FK13 Pit Schubert

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Pit Schubert

Für die 13. Ausgabe habe ich mich auf den Weg nach Österreich gemacht, um Pit Schubert zu treffen. Als Pionier des Extremkletterns und Bergsteigens gehen in den 1960er und 70er Jahren einige bemerkenswerte Erstbegehungen in den Alpen und dem Himalaya auf sein Konto. Zudem war er Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender des DAV-Sicherheitskreises sowie Präsident der UIAA-Sicherheitskommission. In unserem Gespräch beleuchten wir Geschichte und Arbeit des Sicherheitskreises, die Entstehung der UIAA- und CE-Normen für Kletterausrüstung und nicht zuletzt ein besonderes Weinregal mit alpin-pädagogischem Wert. Im Nachgang haben wir noch einige Mails zu den besprochenen Themen ausgetauscht, so dass es zu dieser Ausgabe nicht nur Links in den Shownotes gibt, sondern einiges an eigenem Anschauungsmaterial, das mir Pit freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Aufnahmedatum: 3.11.2013
Foto: Werner Meier

Die Kommentare zu den folgenden Fotos stammen von Pit Schubert. Die üblichen Links werden nachgereicht.

Bergschuhe Pit Schubert. Foto: Grete Seisser
Bergschuhe Pit Schubert. Foto: Grete Seisser
Kletterschuhe Pit Schubert. Foto: Grete Seisser
Kletterschuhe Pit Schubert. Foto: Grete Seisser
Ein Hanfseil, mit solchen Stricken sind wir (als ich mit dem Klettern begann) Mitte der 1950er Jahre geklettert, stürzen war nicht erlaubt, weil man nie wusste, ob der Strick hält (wie Dir in unserem Gespräch bereits mitgeteilt), wenn die Hanfstricke nass wurden, sind sie langsam, weil sich die Feuchtigkeit innen lang hielt, gefault, weil Hanf ein Naturprodukt ist, und man konnte solche durchaus perfekt aussehenden Seile unter Umständen von Hand zerreißen – Martin Schließler (einer der großen Kletterer in der zweiten Hälfte der 50er und in der ersten Hälfte 60er Jahre) machte mit einem Spezl 1946 die Fleischbank-Ostwand und die Totenkirchl-Westwand im Wilden Kaiser mit einem solchen Hanfstrick (etwas anderes gab es nicht), keiner der beiden ist gestürzt, zu Hause haben sie den Strick an eine Türklinke gebunden und kräftig daran gezogen, und der Strick ist gerissen, siehe mein Band II, “Sicherheit und Risiko ...”, Seite 119, letzter Absatz und Karikatur – Mit den heutigen Seilen aus Perlon, Nylon = Polyamid, ist der gleichen nicht möglich, weil Kunststoff von Feuchtigkeit hinsichtlich seiner Festigkeit (technisch korrekt: hinsichtlich seines Arbeitsvermögens) praktisch nicht beeinflusst wird.
Ein Hanfseil, mit solchen Stricken sind wir (als ich mit dem Klettern begann) Mitte der 1950er Jahre geklettert, stürzen war nicht erlaubt, weil man nie wusste, ob der Strick hält, wenn die Hanfstricke nass wurden, sind sie langsam, weil sich die Feuchtigkeit innen lang hielt, gefault, weil Hanf ein Naturprodukt ist, und man konnte solche durchaus perfekt aussehenden Seile unter Umständen von Hand zerreißen – Martin Schließler (einer der großen Kletterer in der zweiten Hälfte der 50er und in der ersten Hälfte 60er Jahre) machte mit einem Spezl 1946 die Fleischbank-Ostwand und die Totenkirchl-Westwand im Wilden Kaiser mit einem solchen Hanfstrick (etwas anderes gab es nicht), keiner der beiden ist gestürzt, zu Hause haben sie den Strick an eine Türklinke gebunden und kräftig daran gezogen, und der Strick ist gerissen, siehe mein Band II, “Sicherheit und Risiko …”, Seite 119, letzter Absatz und Karikatur – Mit den heutigen Seilen aus Perlon, Nylon = Polyamid, ist der gleichen nicht möglich, weil Kunststoff von Feuchtigkeit hinsichtlich seiner Festigkeit (technisch korrekt: hinsichtlich seines Arbeitsvermögens) praktisch nicht beeinflusst wird.
Schweizer Weg an der Nordwand der Westlichen Zinne (Dolomiten), 1961, ich oben, mein Spezl Willi Pecher unten rechts (im darauffolgenden Winter in einer Lawine umgekommen), links unten der Rucksack, der aufgrund des 40 m weit ausladenden Dachüberhangs beim Aufziehen (ein Biwak) derart weit aus der Wand gependelt ist, aufgenommen von Anneliese Degner vom Wandfuß (sie lebt wahrscheinlich nicht mehr, war zehn Jahre älter als ich).
Schweizer Weg an der Nordwand der Westlichen Zinne (Dolomiten), 1961, ich oben, mein Spezl Willi Pecher unten rechts (im darauffolgenden Winter in einer Lawine umgekommen), links unten der Rucksack, der aufgrund
des 40 m weit ausladenden Dachüberhangs beim Aufziehen (ein Biwak) derart weit aus der Wand gependelt ist, aufgenommen von Anneliese Degner vom Wandfuß.
Klebeband am Drahtseil (Klettersteige) ist immer saugefährlich, weil sich die Feuchtigkeit unter dem Klebeband hält und das Drahtseil rostet; auf diese Weise ist der österreichische Bergsteiger Franz Oppur, der immerhin den Mount Everest bestiegen hat, tödlich auf einem Klettersteig nach Innsbruck abgestürzt, weil das Drahtseil nahezu völlig durchgerostet war, rechts und links davon aber völlig in Ordnung, Zeichnung Sepp Lassmann (siehe oben).
Klebeband am Drahtseil (Klettersteige) ist immer saugefährlich, weil sich die Feuchtigkeit unter dem Klebeband hält und das Drahtseil rostet; auf diese Weise ist der österreichische Bergsteiger Franz Oppur, der immerhin den Mount Everest bestiegen hat, tödlich auf einem Klettersteig nach Innsbruck abgestürzt, weil das Drahtseil nahezu völlig durchgerostet war, rechts und links davon aber völlig in Ordnung, Zeichnung Sepp Lassmann (siehe oben).
Ein auf diese Weise (Querbelastung) gebrochener Karabiner, immer daran zu erkennen, dass der Schnapper die Nase nicht mehr erreicht, wenn die beiden Teile zusammengefügt werden, weil mit offenem Schnapper zuvor aufgebogen, bevor der Karabiner bricht, von mir aufgenommen,
Ein auf diese Weise (Querbelastung) gebrochener Karabiner, immer daran zu erkennen, dass der Schnapper die Nase nicht mehr erreicht, wenn die beiden Teile zusammengefügt werden, weil mit offenem Schnapper zuvor aufgebogen, bevor der Karabiner bricht, von mir aufgenommen,
Das kann passieren und der Karabiner hält keinen 1m-Sturz.
Das kann passieren und der Karabiner hält keinen 1m-Sturz.
Ein Seilbruch, verursacht durch Sturzbelastung über eine Felskante mit tödlichem Ausgang.
Ein Seilbruch, verursacht durch Sturzbelastung über eine Felskante mit tödlichem Ausgang.
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